Welche Lackprüfverfahren gibt es und wie unterscheiden sie sich?
Wertmindernd – hässliche Lackschäden
Während der Fahrt ist Ihr Auto einem “Dauerbeschuss” diverser Fremdkörper ausgesetzt. Kleine aufwirbelnde Steinchen, selbst winzige Sandkörner mutieren bei hohem Tempo zu Geschossen, die wie Meteoriten auf dem Lack einschlagen. Auf winterlichen Straßen sind vor allem die Frontpartie und Motorhaube stark gefährdet – feste Streumittelbestandteile prasseln dann hörbar gegen die Karosserie. Steinschlagschäden sind jedoch kein Drama. Auch ein leichter Parkrempler mit Kratzern und Schrammen bietet keinen Anlass zur Panik. Solche Stellen lassen sich ebenso wie der Fremdlack des “Gegners”, meistens einfach mit Lackreiniger oder Schleifpolitur auspolieren.
Praktisch nach Steinschlägen – Reparatursets
Die meisten Automarken bieten für “kleine” Steinschlagschäden praktische Reparatursets an. Sie lassen sich ähnlich leicht handhaben wie eine Flasche Nagellack. Eine gebräuchliche Alternative ist Tupf-Lack, mit dem Sie Steinschlagkrater in mehreren Lackschichten auffüllen können. Bei normalen Lacken und kleinen Beschädigungen helfen übrigens auch Wachsstifte in Wagenfarbe. Das Reparaturwachs hält freilich nur einige Wagenwäschen lang und muss danach wieder aufgefrischt werden. Sollten sie die Lackbezeichnung und den Code der Wagenfarbe vergessen haben, kein Problem: Ihr Händler entschlüsselt die Angaben anhand des Nummerncodes im Kfz-Schein.
Sofort beseitigen – Lackschäden
Ignorieren Sie auch winzige Macken nicht im Lack: Rost leistet in kurzer Zeit ganze Arbeit – bei ungünstigen Bedingungen (Nässe, Wärme oder unter Salzeinfluss) sogar schon in wenigen Tagen. Und hat sich der Rost erst über Monate oder Jahre ungehindert ausgebreitet, sind große Krater oder Rostlöcher das traurige Resultat. In diesem Fall helfen nur noch aufwendige Restaurierungsarbeiten. Die können hier freilich nicht abgehandelt werden.
Steinschlagschäden ausbessern
Abstehende Ränder rund um den Kackkrater mit einer feinen Nadel oder einem Uhrmacherschraubenzieher beseitigen. Den Rost kratzen Sie erfahrungsgemäß mit einem spitzen Messerchen vorsichtig aus. Danach einen Tropfen Rostumwandler auf die Stelle tupfen und etwa eine Stunde einwirken lassen. Jetzt die Schadstelle mit Lackverdünner reinigen und gründlich trocknen. Etwas Haftgrund in den Sprühdosendeckel spritzen und mit Tupfpinsel oder Fingerkuppe dünn auftragen. Haftgrund gut trocknen lassen. Mit Fingerkuppe oder kleinem Kunststoffmesser ein wenig Spachtel bündig zur umgebenden Lackfläche in den Krater drücken und austrocknen lassen. Spachtelflecken auf dem Lack wischen Sie mit einem Lappen sofort ab. Überflüssige Spachtelmasse schleifen Sie mit einem schmalen, um ein Bleistiftende gespannten Streifen feinen Schleifpapiers vorsichtig aus. Bleistift dabei immer zwischen den Handflächen drehen.
Decklack in den Dosendeckel sprühen und circa eine Minute ablüften lassen. Den verdickten Lack mit Fingerkuppe oder spitzem Pinsel dünn auftragen. Den vollständig ausgetrockneten Lack mit Politur großflächig beipolieren.
Schlagwörter: Lackschaden, Steinschlag